Lüftung eines innenliegenden Badezimmers

Innenliegende Bäder ohne Fenster können nicht durch Stoßlüftung gelüftet werden. Aus diesem Grunde müssen solche Räume eine andere Lüftungsart aufweisen.

Am häufigsten werden innenliegende Bäder mit Abluftventilatoren gelüftet. Diese Abluftventilatoren saugen Luft aus dem Badezimmer ab und leiten diese Abluft dann über das Dach nach außen weg.

Die Steuerung dieser Abluftventilatoren erfolgt meist über den Lichtschalter des Bads. Beim Betreten des Badezimmers wird gleichzeitig durch die Betätigung des Lichtschalters auch der Abluftventilator eingeschaltet.

Teilweise wird für das Einschalten des Abluftventilators auch ein zusätzlicher Schalter genutzt. In diesem Fall muss der Schalter jeweils separat bei der Nutzung eingeschaltet und nach Beendigung der Nutzung wieder ausgeschaltet werden.

In der Regel ist am Abluftventilator zusätzlich eine Verzögerungszeit eingestellt. Diese Verzögerung sorgt dafür, dass bei einer nur sehr kurzen Nutzungszeit des Badezimmers, beispielsweise beim Haare kämmen oder einem kurzen Blick in den Spiegel, der Ventilator nicht in Betrieb geht. Meist liegt diese Verzögerungszeit bei etwa 20 bis 30 Sekunden.

Wird das Badezimmer aber für eine längere Verweildauer genutzt, etwa zum Baden oder Duschen, dann schaltet sich der Ventilator ein und sorgt durch einen konstanten Abluftstrom dafür, dass die bei der Nutzung entstehende Luftfeuchte abgeführt wird. Die Luftnachströmung kann über spezielle Lüftungsgitter in der Tür des Badezimmers oder über einen Lüftungsspalt an der Türunterseite erfolgen.

Vor dem Abluftventilator ist ein Filtervlies angebracht, welches eine Verschmutzung der Abluftkanäle durch Staub und Flusen verhindern soll. Dieses Filtervlies muss regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden. Die Reinigungs-bzw. Wartungsintervalle müssen an die Nutzung des Badezimmers angepasst werden, sollten aber nicht länger als maximal ein Jahr sein.

Durch eine entsprechende Wartung muss dafür gesorgt werden, dass die Abluftanlage eine ausreichende Luftmenge während und nach der Nutzung des Badezimmers absaugt. Wenn diese regelmäßige Reinigung oder der Austausch des Filtervlieses unterbleibt, dann wird sich am Filtervlies im Laufe der Zeit immer mehr abgesaugter Staub anlagern. Dies führt dazu, dass der Ventilator zwar läuft, er aber im Betrieb nur sehr wenig Luft nach außen abführt. Dadurch wird gleichzeitig auch nur wenig Feuchtigkeit nach außen abgeführt, so dass die beim Duschen oder Baden entstehende Feuchtigkeit größtenteils im Badezimmer verbleibt. Nach Beendigung der Badnutzung kann diese Feuchtigkeit sich dann in der Wohnung verteilen und zu einer Erhöhung der relativen Luftfeuchte beitragen. In der Folge muss damit gerechnet werden, dass an kritischen Stellen, zum Beispiel an schlecht wärmegedämmten Außenecken, sich Schimmelpilzbildungen ergeben.

Oft reicht der alleinige Betrieb des Abluftventilators während der Nutzungszeit des Badezimmers nicht aus, um eine ausreichende Entfeuchtung des Badezimmers sicher zu stellen. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, eine sogenannte Nachlaufzeit am Ventilator einzustellen. Diese Nachlaufzeit sorgt dafür, dass der Ventilator auch nach dem Ausschalten des Lichtschalters noch einige Zeit läuft. Während dieser Zeit sollte die Badezimmertür geschlossen gehalten werden, damit die Feuchtigkeit nur über den Ventilator abgeführt führt wird und sich nicht zusätzlich in der Wohnung verteilt. Übliche Nachlaufzeiten betragen etwa 5 bis 15 Minuten und können meist frei gewählt werden.

Auch eine Steuerung des Abluftventilators über einen Feuchtefühler ist möglich. Hierdurch wird erreicht, dass der Ventilator bei einer hohen Feuchtigkeit, also beispielsweise bei 65 % relativer Luftfeuchte in Betrieb geht und dann so lange läuft, bis die Luftfeuchtigkeit wieder abgesunken ist.

In jedem Fall muss aber vermieden werden, dass ein innenliegendes Badezimmer über die Fenster von angrenzenden Räumen nach außen gelüftet wird. Ansonsten wird die Feuchtigkeit aus dem Badezimmer in die angrenzende Räume verteilt und kann dort das Risiko für Schimmelerscheinungen erhöhen.