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Welche Schimmeluntersuchungen gibt es?

Luftuntersuchungen

Wenn man einem Verdacht auf Schimmelpilzbildungen in einer Wohnung nachgehen möchte, dann kann die Luft untersucht werden. Hierfür werden 

  • Luftkeimsammlungen oder 
  • Partikelsammlungen

durchgeführt. Die Luftkeimsammlung ist eine Methode zur Bestimmung der luftgetragenen Schimmelsporen in der Raumluft. 

Bei der Luftkeimsammlung werden mit speziellen Messgeräten bestimmte Luftmengen über einen Nährboden geführt. Hierfür kommen Malzextrakt und Agar Nährboden in Frage. Meist werden zwei Proben pro Messungen durchgeführt. Neben den Proben in der Wohnung werden zu Vergleichszwecken auch Proben der Außenluft genommen. Aus dem Vergleich der Innenraumproben mit der Außenluftrobe kann einen Bewertung der Schimmelpilzbelastung in der Wohnung erfolgen.

Die Luftpartikelsammlung dient der Erfassung sowohl der keimfähigen als auch der nicht keimfähigen Schimmelpilz-Bestandteile in der Luft. Hierbei wird die Luft über einen beschichteten Objektträger geleitet, welcher dann im Labor mit Hilfe eines Mikroskops untersucht wird.

Vor den Messungen muss die betroffene Wohnung von den Bewohnern vorbereitet werden:

  • Fenster und Türen mindestens 8 bis 12 Stunden vor der Messung schließen, damit die Außenluft die Schimmelpilzbelastung im Inneren möglichst wenig beeinflusst.
  • Zusätzliche Schimmelpilzquellen wie Mülleiner, Obst möglichst entfernen.
  • Haustiere nicht in den zu untersuchenden Räumen belassen.
  • Vermeidung unnötiger Tätigkeiten der Bewohner während der Messung.
Untersuchung von Proben im Labor auf Schimmelpilze.
Untersuchung einer Probe im Labor auf Schimmelpilze.

Folienkontaktprobe

Bei der Folienkontaktprobe wird ein Klebefilm auf die zu untersuchende Oberfläche aufgeklebt. Der Klebestreifen wird anschließend wieder abgezogen und für den Transport ins Labor vorbereitet. Im Labor  erfolgt dann die Untersuchung mit Hilfe eines Mikroskops. Dabei können die Pilzgattungen bestimmt werden und es kann festgestellt werden, ob auf der beprobten Stelle Sporen vorliegen oder sich bereits Myzel gebildet hat.

Abklatschprobe

Als Abklatschprobe wird mit Hilfe einer Petrischale ein Nährboden auf die zu untersuchende Stelle aufgedrückt. Diese Probe wird dann im Labor bebrütet und anschließend auf die sich bildenden Pilzspezies untersucht.

Petrischale mit Nährboden als Abklatschprobe.
Petrischale mit Nährboden als Abklatschprobe.

Abstrichproben

Wenn schwer zugängliche Stellen untersucht werden sollen, dann werden Abstrichproben mit Hilfe von sterilen Wattestäbchen gemacht. Im Labor wird diese Probe dann über einen Nährboden gestrichen, welcher anschließend bebrütet und dann untersucht wird.

Materialproben

Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist die Entnahme einer Materialprobe, die dann im Labor weiter auf Schimmelpilze untersucht wird. Im Labor kann dann je nach Erfordernis

  • eine mikroskopische Untersuchung
  • eine Kultivierung der Probe auf einem Nährboden oder 
  • eine Verdünnungsreihe mit Zerkleinerung der Probe und anschließender Kultivierung erfolgen.
Entnahme einer Holzprobe zur Untersuchung der Art des Holzpilzes.
Entnahme einer Holzprobe zur Untersuchung der Art des Holzpilzes.
Untersuchung einer Schimmelprobe auf einem Nährboden.
Untersuchung einer Schimmelprobe auf einem Nährboden.

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