Situation
In einem von mir untersuchten Privatschwimmbad waren an Glasbausteinen sowie an den daran angrenzenden Fensterleibungen und Fensterbänken intensive Schimmelpilzbildungen aufgetreten.
Teilweise war hier auch ein flächiger grüner Belag vorhanden, bei dem es sich augenscheinlich um Algen handelte. Die Fensterleibungen wiesen außerdem Anstrichabplatzungen auf.
Zusätzlich war auch zu erkennen, dass sich an der Deckenunterseite oberhalb den Glasbausteinen Wassertropfen gebildet hatten.
Beurteilung
Die Glasbausteine in den Fensterbereichen weisen einen Wärmedurchgangskoeffizienten auf, der typischerweise in der Größenordnung
von 3,5 W/m2K
Iiegt. In dem von der „Flachglas MarkenKreis GmbH“ herausgegebenen „Glashandbuch 2003“, ist ein Nommogramm dargestellt, mit dessen Hilfe die Tauwasserbildung an Verglasungen überprüft werden kann. Aus diesem Nommogramm kann ermittelt werden, ab welcher relativen Luftfeuchtigkeit im Raum an der Innenseite einer Verglasung Tauwasser entsteht. Hierzu habe ich folgende Werte zugrunde gelegt:
- Wärmedurchgangskoeffizient der Glasbausteine: |
3,5 W/m2K |
- Raumlufttemperatur: |
28 °C |
- Temperatur der Außenluft: |
-5 °C |
Unter den oben aufgeführten Randbedingungen tritt an den Innenseiten der Glasbausteine Tauwasser bereits bei einer relativen Luftfeuchtigkeit der Innenraumluft von
40 % oder mehr
auf. Eine solche relative Luftfeuchtigkeit wird in einem Schwimmbad während des Betriebs erfahrungsgemäß immer überschritten.
Die an der Deckenunterseite oberhalb den Glasbausteinen aufgetretenen Wassertropfen waren durch eine Wärmebrücke am Deckenwandanschluss hervorgerufen worden.
Dies bedeutet zusammenfassend, dass die vorliegenden Glasbausteine für den Einbau in Fenstern eines Schwimmbades nicht geeignet sind. Hier liegt eine bauliche Ursache der Schimmelpilzbildungen vor.
Kommentar schreiben