Wie können Ausblühungen erkannt werden?
Vielleicht haben Sie schon einmal einen weißen, krustenartigen Flaum an der Innenseite einer Wand festgestellt und sich gefragt, was das ist oder ob es sich um Schimmel handelt?
Sie können selber einen Test machen:
Nehmen Sie ein Blatt Papier und halten es horizontal an die Wand unterhalb der weißen Erscheinung. Versuchen Sie mit einem Schraubendreher oder einem anderen harten Gegenstand die weißen Krusten abzukratzen. Wenn hierbei krümelartige, lose Bestandteile auf das Papier fallen, dann handelt es sich im Regelfall um Ausblühungen.
Kann der weiße Flaum nicht abgekratzt werden und stellen sich die Erscheinungen als schmieriger, weicher Belag heraus, dann handelt es sich um Schimmel.
Achten Sie dabei auf Ihre persönliche Schutzausrüstung und verwenden Sie Handschuhe und Mundschutz. Falls Sie auf Schimmelpilze allergisch reagieren, dann führen Sie den Test nicht selbst aus, sondern bitten Sie jemand anderen darum. Im Zweifelsfall schalten Sie immer einen Fachmann oder einen Gutachter ein.
Was sind eigentlich Ausblühungen?
Ausblühungen sind Salze, welche sich an der Baustoffoberfläche oder innerhalb des Baustoffs an der Grenzfläche zur Luft ablagern. Ursache der Ausblühungen ist ein Feuchtetransport durch das Bauteil hindurch. In jedem Fall ist es dafür notwendig, dass Feuchtigkeit in das Bauteil hinein gelangen kann. Meist ist entweder eine fehlende oder eine beschädigte Abdichtung oder ein nicht ausreichender Witterungsschutz dafür verantwortlich.
Beispielsweise kann an einer Kellerwand vom Erdreich her Wasser eindringen, wenn die äußere vertikale Abdichtung fehlt oder durch Alterungsvorgänge nicht mehr ausreichend wirkungsvoll ist. Auch aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich ist möglich, wenn die horizontale Wandabdichtung, welche eigentlich am Fußpunkt der Wände auf einer Bodenplatte notwendig ist, nicht eingebaut wird.
Das von der Außenseite her eintretende Wasser weist gelöste Salze auf, deren Gehalt von der Art des anstehenden Erdreichs abhängig ist. Zusätzlich kann das eintretende Wasser auch aus den Baustoffen Salze oder Mineralien herauslösen und weiter nach innen transportieren. Gelangt das Wasser nun an die Innenseite der Wand, dann verdunstet das Wasser und diffundiert dadurch in die Innenraumluft. Zurück bleiben beim Verdunstungsvorgang die im Wasser gelösten Salze. Diese kristallisieren an der Baustoffoberfläche aus, wobei sich ein weißer Flaum bildet.
Weiterhin können diese Salze auch in den Poren des Baustoffs, zum Beispiel Mauerwerk oder Putze, auskristallisieren und sich dort ablagern. Beim Kristallisierungsvorgang vergrößern die Salzkristalle ihr Volumen, wodurch der sogenannte Kristallisationsdruck entsteht. Dieser Druck kann dazu führen, dass beispielsweise die Struktur eines Putzes, eines Mauermörtels oder einer Mauerwerksoberfläche zerstört wird. Hierbei entstehen Abplatzungen, welche dann nach unten fallen und sich auf dem Fußboden als sandartige Ablagerungen ansammeln.
Ausblühungen bestehen häufig aus
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Chloriden, wie Natriumchlorid oder
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Sulfaten, wie Magnesiumsulfat oder auch
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Nitraten.
Wie kann eine Sanierung erfolgen?
Die wichtigste Maßnahme gegen Ausblühungen besteht darin, dem Wasser den Eintritt in den Baustoff zu verwehren. Also muss die Abdichtung des Bauteils erneuert oder ertüchtigt werden.
Bei Außenputzen kann es erforderlich werden, einen neuen Putz oder einen neuen Anstrich aufzubringen, um den Witterungsschutz wieder herzustellen.
Die Ausblühungen müssen dann, soweit möglich, mechanisch entfernt werden.
Oft ist auch das Anbringen eines sogenannten Sanierputzes hilfreich. Sanierputze besitzen ein großes Porenvolumen und können einen Großteil der auskristallisierenden Salze in ihren Poren einlagern, ohne dass es zu Putzschäden kommt. Erst wenn die Poren des Sanierputzes gefüllt sind, dann kann es schließlich auch am Sanierputz zu Schäden kommen.
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