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Fogging-Effekt, kennen Sie den?

 

Graue oder schwarze Erscheinungen, die wie Schimmelpilzbildungen aussehen, können auch auf dem sogenannten Fogging-Effekt beruhen. 

Oft ist es schwierig diese beiden Erscheinungen zu unterscheiden.

 

Situation

 

In einem Zweifamilienhaus aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte man das Wohnzimmer in der Einliegerwohnung neu renoviert. Einige Zeit danach traten sowohl an den Innen- als auch Au­ßenwänden schwarze Verfärbungen auf. Die Bewohner vermuteten, dass die Verfärbungen von Schimmelpilzbildungen herrührten. Zur Klärung der Ursachen wurde ein Sachverständiger herangezogen.

 

Fogging-Effekt an einer Wand
Fogging-Effekt an einer Wand

Untersuchungen

 

Bei der Untersuchung wurden die Verfärbungen mithilfe eines tragbaren Mikroskops untersucht. Hierbei zeigte es sich, dass die schwarzen Verfärbungen nicht durch Schimmelpilzbildungen erzeugt worden waren. Es lagen weder die für Schimmelpilze typischen fadengeflechtartigen Erscheinungen oder Fruchtkörper vor. Vielmehr handelte es sich um einen schwarzen, flächigen, zum Teil schmierigen Belag, der durch Ablagerungen gebildet wurde.

 

Das Erscheinungsbild ergab außerdem keine Hinweise auf Wassereintritte von außen, welche typische Feuchtigkeitserscheinungen hervorrufen. Es waren, weder Fleckenbildungen. Ränderbildungen oder Ausblühungen zu erkennen.

Da die Verfärbungen auch an Innenwänden vorlagen, konnten Wärmebrücken oder nutzungsbedingte Schimmelpilzbildungen ebenfalls ausgeschlossen werden.

 

Wodurch entsteht ein Fogging-Effekt?

 

Die Untersuchungen zeigten, dass die schwarzen Verfärbungen durch den sogenannten „Fogging-Effekt“ gebildet wurden.

 

Hierbei handelt es sich vor allem um Ausdünstungen, wie sie beispielsweise durch neue Anstriche, Kunststoffmöbel, neu verlegten Teppichböden und ähnlichem in die Wohnung gelangen. Typischerweise waren die Erscheinungen einige Zeit nach der Renovierung des Wohnzimmers aufgetreten. Diese Ausdünstungen lagern sich an den Wänden und Decken ab und bilden dadurch eine schwarzen, meist schmierigen Belag.

 

In manchen Fällen können zusätzlich auch Kerzen, offene Feuerstätten oder Kaminöfen eine Rolle spielen.

 

Häufig treten diese Erscheinungen auch über Heizkörpern auf und bilden dort fahnenartige Flecken. Sie lagern sich darüber hinaus bevorzugt an solchen Stellen ab, an denen Temperaturunterschiede vorliegen, wie sie beispielsweise auch an Wärmebrücken auftreten.

 

Was ist zu tun?

 

Zur Verhinderung von Fogging-Erscheinungen sollten bei der Renovierung von Räumen möglichst lösemittel- und weichmacherfreie Anstrichsysteme verwendet werden. Das gleiche gilt für die Verklebung von Teppichböden.

 

Nach der Re­novierung muss außerdem für einen längeren Zeitraum eine intensive Lüftung vorgenom­men werden, damit schädliche Stoffe in den verwendeten Werkstoffen schnell nach außen abgeführt werden können.

 

Gleichzeitig sollte auch geprüft werden, ob Wärmebrücken vorliegen, die das Auftreten des Fogging-Effektes zusätzlich verstärken können.

 

Eventuell kann im Einzelfall auch eine chemische Untersuchung des Belags oder der Innenraumluft erforderlich werden, um festzustellen, ob giftige Substanzen in der Wohnung vorliegen.

 

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